Das neue Walzwerk von Riesa virtuell im Fraunhofer Institut.
Der Präsident der Feralpi Group, Giuseppe Pasini, besuchte mit einer Delegation aus Italien den Elbedome des Fraunhofer Instituts in Magdeburg. Durch eine 3D-Projektion kann das neue Walzwerk dort bereits heute erlebt werden
Mit 16 Metern Durchmesser und vier Metern Höhe ist der Elbedome in Magdeburg eines der größten 360-Grad-Visualisierungssysteme für virtuell-interaktive Inhalte in Europa.
„Wir können hier sowohl die Wände als auch den Boden vollflächig mit dreidimensionalen Objekten bespielen“, erklärt der Leiter des Elbedomes Steffen Masik. „Insgesamt schaffen wir ein Rundum-Panorama und eine Boden-Projektionsfläche von über 450 Quadratmetern.“
Das Mixed-RealityLabor ist mit 25 hochmodernen 3D-Stereo-Projektoren für eine nahtlose Projektion ausgestattet. Sie erzeugen einen absolut realistischen Bildeindruck. Die Visualisierungsmöglichkeiten des Elbedomes machen sich die Projektverantwortlichen für den Bau des neuen Walzwerks bei FERALPI STAHL zunutze. Aktuell befindet sich das ressourcenschonende Walzwerk noch in der Detailplanung – 2024 soll der erste Stahl gewalzt werden.
Die Visualisierung wird daher vor allen Dingen zur Optimierung der Anlagenkonfiguration für die zukünftige Instandhaltung genutzt werden, wie Werksdirektor Uwe Reinecke berichtet:
„Dank des digitalen Zwillings können wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch das Walzwerk gehen, mögliche Problemstellen finden und natürlich die Planung entsprechend anpassen.“
Doch nicht nur für die Planung, auch im Betrieb wird der digitale Zwilling viele Vorteile mit sich bringen, wie Bernd Fischer, Leiter Projektmanagement Walzwerk B bei FERALPI STAHL in Riesa weiß:
„Instandhaltung ist unser Fokus Nummer eins, aber natürlich können wir so auch neue Kollegen direkt mit der Umgebung vertraut machen. Und wir können uns Prozesse in einer Simulation anschauen, die weit weniger Gefahren in sich bergen“, ergänzt er.
Steffen Masik erklärt die Möglichkeiten des Elbedome:
„Für uns ist er eine Art Labor. Vor drei Jahren haben wir den Dome auf eine neue Stufe gehoben, um den Ansprüchen der Industrie 4.0 gerecht zu werden: der Boden ist Teil der Projektionsfläche geworden und wir arbeiten mit Projektoren, die auch in 3D-Kinos verwendet werden. Das verdeutlicht die Qualität, die wir mit den Simulationen erreichen können.“
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Architekten oder Städteplanern und dem Elbedome ist denkbar einfach: Die geplanten Modelle können im korrekten Format direkt an den Elbedome übergeben und dann in die Fläche projiziert werden. Im Zweifel unterstützt das Elbedome-Team natürlich auch bei Feinheiten.
„Wir haben FERALPI STAHL beispielsweise beim Umgebungsmodell geholfen“, so Steffen Masik. „Konkret: Unser Modell zeigt, wie sich das neue Walzwerk in die Umgebung einfügen wird. Die Simulation gewinnt damit noch einmal mehr an ‚Echtheit'.“
Auch die italienischen Kollegen um den Präsidenten der Feralpi-Gruppe, Giuseppe Pasini, zeigten sich von den technischen Möglichkeiten beeindruckt:
„Es ist toll, dass wir diese Innovationen für die Detailplanung unseres neuen Walzwerks in Riesa nutzen können“, so Giuseppe Pasini. „Es war ein beeindruckendes Erlebnis, mittels der VRBrille heute schon im neuen Walzwerk stehen zu können.“